Seit es Knochenersatzmaterialien (KEM) gibt, wird die klassische Frage erhoben, ob die aufwendige Prozedur rund um die Verwendung autologen Knochens vernachlässigt werden kann. Beide Disputanten, Dr. Jochen Tunkel und Dr. Frank Zastrow geben zu, dass es sich beim autologen Knochen nach wie vor um den Goldstandard handelt. Die Frage nach dem Einsatz von Knochenersatzmaterial wird indes kontrovers diskutiert.
PRO · Die Verwendung von Eigenknochen birgt auch Nachteile. Langzeitversuche, die Resorption von autologen Vollblocktransplantaten durch Verbindung mit einer GBR aus Kollagenmembran und bovinem Knochenersatzmaterial zu mindern, waren recht erfolgreich. Die Komplikationsrate wird durch das geringe Aufbauvolumen vermindert und die Einheilung des Knochenersatzmaterials durch Überschichtung eines durch die vorhergehende Augmentation reaktiv arbeitenden Knochens verbessert.
KONTRA · Autologer Knochen ist Goldstandard – nach wie vor. Die Ergebnisse diverser Studien verdeutlichen, dass bei Verwendung rein autologen Knochens mit stabilen Langzeitergebnissen zu rechnen ist. Es besteht keine Notwendigkeit, diese erfolgreiche und seit Jahren etablierte Methode durch den Einsatz von körperfremden Ersatzmaterialien und Membranen zu ergänzen und das Ergebnis durch die damit verbundene erhöhte Abstoßungs- und Expositionsgefahr zu gefährden.
Wie die beiden Experten ihren Standpunkt vertreten, können Sie im „konkret“ 2/2020 auf den Seiten 52 und 53 oder im folgenden Link nachlesen. Pro und Kontra