Ärztlicher Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Department für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Universitätsklinikum Freiburg

Abstract

Die 4. Dentition: Implantate nach Implantatverlust

In Anbetracht der Überlebensrate von Implantaten stellen sich inzwischen nicht wenige Patienten mit dem Wunsch nach 4. oder gar 5. Zähnen, d. h. mit Implantatwunsch nach ggfs. mehrfachem Implantatverlust, vor.

Die Ursachen für den Implantatverlust sind mannigfaltig, ca. 20 % aller Implantate sind dabei im Laufe der Zeit von einer Periimplantitis befallen, die sich in einigen, wichtigen Aspekten von einer Parodontitis unterscheidet. Nicht immer kann mit dem gegebenen Wissen sicher vorhergesagt werden, welches Implantat von einer Periimplantitis betroffen sein wird und ob diese Erkrankung auch zum Verlust des Implantates führen wird.

Prognosen einer Implantation nach Implantation sind durchschnittlich um 10 % schlechter als bei einer Erstimplantation. Nicht selten sind im Vorfeld einer erneuten Implantation umschriebene oder umfangreichere Augmentationen sowie auch konturierende Weichgewebe-Chirurgiemaßnahmen erforderlich. Bei der knöchernen Augmentation im Vorfeld einer erneuten Implantation ist u. U. einer schlechteren Knochenqualität des ortsständigen Knochens Rechnung zu tragen und auf biologisch hochwertige Transplantate, z. B. von der Beckenkammregion, zurückzugreifen. Bei der erneuten Implantation ist u. U. einer gegenüber der Ausgangssituation geringeren Zahl strategisch sinnvoll platzierter Implantate der Vorzug zu geben.