Es gibt mehr als 100 unterschiedliche Implantatsysteme, die je nach individuellen Gegebenheiten für den Patienten geeignet sind. Meist kommt ein Aufbau auf das Implantat, der den eigentlichen Zahnersatz, also die Krone aus Keramik, trägt. Im Wesentlichen ähneln sich die Systeme. Was Sie hier lesen, trifft auf alle Varianten zu.

Das Implantat ist meist aus einer Titanlegierung und wird von den Körperzellen im Knochen fast immer ohne Probleme angenommen. Es bildet nach der Einheilung eine feste Einheit mit dem Knochen und ist damit belastbar. Auch Herzschrittmacher und künstliche Gelenke in der Medizin sind übrigens aus Titanlegierungen.

Wie kommt das Implantat in den Mund?

Um die häufigste Befürchtung zuerst zu beantworten: Ohne Schmerzen. Die Behandlung erfolgt unter lokaler Betäubung – mehr ist in aller Regel auch nicht nötig. Der Eingriff ist vergleichbar mit einer Zahnentfernung, die Wunde heilt im Normalfall binnen weniger Tage.

Bildquelle: Camlog

Und so geht es:

Mit einem kleinen Schnitt wird die Mundschleimhaut geöffnet und der Knochen freigelegt. Dann schafft der Zahnarzt mit einem speziellen Bohrer das genau zum Implantat passende Lager im Knochen. Nach dieser Vorbereitung wird das Implantat eingesetzt und die Mundschleimhaut meist wieder geschlossen. Nach ca. 3 Monaten ist das Implantat so fest im Knochen verwachsen, dass es belastet werden kann. Während dieser Zeit ermöglicht ein Provisorium das Kauen und Sprechen.

Sobald das Implantat eingeheilt ist, wird  – wieder unter lokaler Betäubung – die Mundschleimhaut direkt über dem Implantat geöffnet und ein ‘Aufbau’ auf das Implantat gebracht; entweder zementiert, geklebt oder verschraubt. Darauf wird dann – ebenfalls fest verbunden  – der Zahnersatz gebracht, also die Krone.

Geht es auch schneller?

In den Medien wird heute oft von ‘Sofortversorgung’ und ‘Sofortbelastung’ gesprochen. Manchmal können Implantate schon innerhalb weniger Stunden belastet werden – dabei kommt es aber vor allem auf den Patienten an.In den meisten Fällen ist eine unbelastete Einheilung erfolgssicherer.